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Justin Bennett
Vilgiskoddeoayvinyarvi:
Wolf Lake on the Mountains
Videoinstallation mit Surroundsound, 24 min. (2018)  

Die Kola-Bohrung (Kola Superdeep Borehole, KSD) in der Nähe von Sapoljarny im Nordwesten Russlands ist mit mehr als 
12 km das tiefste vom Menschen geschaffene Loch der Erde. Es war ein sowjetisches, geologisches Forschungsprojekt, das während des Kalten Krieges begonnen wurde. Neben der Sammlung von Daten über die Geologie der Erdkruste war es Teil des Globus Projekts, eines Netzes seismischer Abhörstationen, das als Frühwarnsystem für Naturkatastrophen sowie zur Überwachung feindlicher Atomtests dienen sollte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion lief das Projekt langsam aus. Der Standort wurde schließlich 2008 aufgegeben.
In dieser Doku-Fiction treffen wir Viktor Koslowski, einen Geologen, der am KSD bis zur Schließung gearbeitet hat. Seitdem ist Viktor so oft wie möglich vor Ort und setzt die von Dr. Huberman, dem Gründer des Projekts, begonnene Arbeit fort. Er erzählt die Geschichte des KSD und erklärt die Geologie und Geschichte der Region. 
Er führt uns durch die Ruinenstätte, zeigt sein kleines Labor und natürlich das Bohrloch selbst. Er erklärt uns seine Arbeit, die daraus besteht, die tiefen Erdvibrationen abzuhören. Dabei zieht er eine Verbindung zwischen Geologie, Sami-Schamanismus und Divination.

Unterstützt von Jubilee, Mondriaan Fonds, Dark Ecology und Sonic Acts.

Justin Bennett (GBR)
(*1964) arbeitet mit Sound und Bild. Er studierte Bildhauerei und elektronische Musik und verbindet in vielen seiner Arbeiten Aspekte von Sound und Raum. Er unterrichtet am Institute of Sonology, Den Haag und ist Mitglied von Jubilee, plat- form for artistic research and production in Brüssel.
justinbennett.nl

Justin Bennett