Kirsten Reese Creatures and Signals Performance — Teufelsberg — So 30.9.2018 — 16 Uhr  

Creatures and Signals verbindet Aspekte von Dystopie mit Tierlauten. Welche Tiere werden (uns) auf der Erde überleben? Zu welchen Wesen werden sie sich entwickeln? Werden sie eine Sprache haben? Werden sie mit anderen Wesen und Lebensformen kommunizieren?

Die verwendeten Klänge stammen von scheinbar unbedeutenden Lebewesen, nämlich Insekten. Ihre Klänge sind zerbrechlich, weich oder mutiert, verzerrt, oft mit einer etwas elektronischen Qualität. Die Klänge wurden bei Recherchen in der umfangreichen Sammlung des Tiergeräuscharchivs des Museums für Naturkunde Berlin entdeckt.

Noch heute leben Millionen von Insekten und Kleinstlebewesen auf der Erde, die meisten von ihnen unerforscht, manche gedeihen unter unliebsamen Bedingungen, viele sind gefährdet. Bei der Komposition handelt es sich um eine spekulative musikalische Arbeit über ausgestorbene und imaginierte Tiere.

Die (transformierten) Tierstimmen klingen zusammen mit einer Performance auf dem Fairlight CMI (Computer Musical Instrument). Die synthetisierten und gesampelten Klänge dieses archaischen und zugleich futuristischen, ›utopischen‹ Instruments erinnern an Tierklänge mit einer sprachlichen Qualität, sehr spezifisch, sehr geheimnisvoll, sehr schön. Die Performance findet in der einzigartigen Umgebung des Teufelsbergs mit seiner dystopischen Überwachungsgeschichte statt. Der Raum selbst ist heute von Verfall und Überwucherung geprägt.

 

Mit freundlicher Unterstützung des Tierstimmenarchivs im Museum für Naturkunde Berlin (Dr. Karl-Heinz Frommolt).

 

Kirsten Reese (DE) ist Komponistin und Klangkünstlerin. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Kompositionen, temporäre Installationen und Audiowalks für Landschaften und den urbanen Außenraum. Sie arbeitet mit dokumentarischem und Archivmaterial und thematisiert die Aura und Historizität von medialen Instrumenten. www.kirstenreese.de

Foto: Edgar Hartung

Kirsten Reese